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4.2.2.2 Dichtmittel
Vom Betreiber werden nicht allzu viele Kontaktflächen mit Dichtmitteln behandelt. Das geschieht eher bei Montagearbeiten. Typisch ist die Abdichtung der Flansche von Anbauaggregaten, Filtergehäusen und Öldeckeln. Zu beachten ist auch hier die ausschließliche Verwendung eines vom OEM zugelassenen Produkts. Bei Dichtpasten ist darauf zu achten, dass nur die notwendige Menge aufgebracht wird. Das Motto “Viel hilft viel“ ist hier fehl am Platz. Der Überschuss der Dichtmasse kann zum Innenraum gedrückt werden und dort in den Ölkreislauf geraten ( "Bild 3.5-3"). Solche Reste sind bei kleinen Mengen erfahrungsgemäß unproblematisch. Größere Mengen, die „hinter“ dem Filter eingebracht werden, können aber Siebe und die Öldüsen der Lager verstopfen.
Dichtmittel, die für einen bestimmten Anwendungsort zugelassen sind, können an anderer Stelle mit anderer Werkstoffkombination ungeeignet sein. Dies gilt für die Dichtwirkung, wenn Probleme als Folge von Wärmedehnungen, durch Angriff vom abzudichtenden Medium (z.B. Quellen) oder zu hohe Betriebstemperatur (Alterung) auftreten, um nur einige zu nennen. Auch die Dichtflächen selbst können von einem korrosionsfördernden Dichtmittel angegriffen oder bei der Trennung verklebter Flanschflächen beschädigt werden.