Dem Autobesitzer ist zuerst ein Blick in die Betriebsanleitung zu empfehlen, bevor er sich dem neuen Wagen „überlässt“. „Trial and error“ sind sicher nicht die richtige Vorgehensweise. Die Vorschriften und Empfehlungen des Herstellers sollte man sich schon zu Gemüte führen. Leider sind Betriebsanleitungen sehr umfangreich. Es gehören schon etwas Vorkenntnisse dazu, eine Betriebsanleitung zu verstehen. Das Verstehen, warum etwas gefordert wird, ist eine wichtige Voraussetzung für motiviertes Handeln. In Zweifelsfällen hilft es bei einer sinnvollen Umsetzung. Nicht nur unsere Sicherheit ist vom Einhalten der Angaben in der Betriebsanleitung betroffen. Abweichungen können die Garantie erlöschen lassen. Teure Reparaturen strapazieren dann unseren Geldbeutel besonders. Hat man sich aber der etwas lästigen Aufgabe des Studiums der Betriebsanleitung gewidmet, lassen sich einige kritische Situationen und unangenehme Überraschungen vermeiden.
Die Gasturbine erfordert eine besonders intensive Beschäftigung mit den Betriebs- und Wartungshandbüchern. Diese sind gewöhnlich sehr umfangreich und benötigen einen fachkundigen Leser. Dem Betreiber ist zu raten, sich genau an die Vorschriften halten. Im Zweifelsfall ist eine Rückfrage beim OEM anzuraten. Denn die Kostendimension ist im Fall einer Gasturbine deutlich größer als beim Auto.
In diesem Kapitel werden allgemeine Hinweise zu den verschiedenen Betriebsphasen gegeben. Dabei entstehende Bauteilbelastungen und die typischen Probleme werden dargestellt und erklärt. Die Kenntnis dieser Vorgänge soll ein besseres Verständnis für Vorgehensweisen in Vorschriften und Herstellerempfehlungen (OEM-Empfehlungen) ermöglichen. In den folgenden Abschnitten werden spezielle Bauteile und deren Funktion sowie konstruktions- und betriebsbedingtes Verhalten angesprochen. Vorab sollen einige Grundlagen behandelt werden.