Unter einer Inspektion ( "Bild 4.1-1") wird hier eine gezielte Maßnahme zur Feststellung des technischen Zustands bestimmter Bauteile oder Baugruppen (Bild 4.1.1-1) verstanden. Davon ist lediglich ein Teil der Maschine bzw. Gesamtanlage betroffen. Die Inspektion erfordert keinen großen Demontageaufwand. Falls möglich, wird sie an der Maschine im betriebsfähigen Zustand nach einem festen Plan oder aus aktuellem Grund durchgeführt.
Während normaler Stillstandzeiten lässt sich die Maschine und ihre Peripherie auf Besonderheiten wie äußere Anzeichen für Leckagen überprüfen ( "Bild 4.1-10"). Im Rahmen von Öl- und Filterwechsel oder einer Magnetstopfeninspektion (Bilder 3.5-5, "Bild 3.5-7", 4.1-4) können mit Hilfe einer Untersuchung von Verunreinigungen und Rückständen beginnende Schäden erkannt werden. Die Wartung, Nacheichung und Reinigung von Sensoren ( "Bild 3.6.2-1") zeigt deren Zustand und gibt Hinweise auf Veränderungen der Betriebsdaten. Sie ist von ganz besonderer Bedeutung. Ist doch der Ausfall oder die Fehlfunktion von Sonden mit Fehlanzeigen durchaus nicht ungewöhnlich und kann zu schwerwiegenden Schäden der Hauptkomponenten, insbesondere der Heißteile führen. Boroskopinspektionen können wichtige Erkenntnisse bringen (Bilder 4.1-5 bis Bild 4.1- 8). Häufig ist jedoch die Hilfe des Herstellers sowohl bei der Ausrüstung, der Interpretation des Befunds und der Bewertung gefordert. Auf Grund dieses Aufwands sind solche Inspektionen nur in relativ großen Zeitabständen möglich ( "Bild 4.1-1").
In Sonderfällen, wenn z.B. an einem Maschinentyp eine Schwachstelle entdeckt wurde, die bei allen anderen Betreibern des gleichen Maschinentyps auf Grund einer Anweisung oder Empfehlung des OEM überprüft werden muss, kann es notwendig sein, die Arbeiten während einer geeigneten Stillstandzeit durchzuführen. Ist diese ausreichend lang, wird man Heißteilinspektionen an Brennkammer und Turbine vornehmen. Hierzu gehört der Ausbau der Kraftstoffzuführung, die Abnahme von Gehäusen und die Entfernung von Gasführungen. Bei Maschinen im kontinuierlichen Betrieb sind für solche Arbeiten entsprechende Stillstandzeiten rechtzeitig vorzusehen. Der Inspektionsaufwand ist nicht zuletzt abhängig von der Maschinenkonstruktion. So können z.B. längsteilbare Gehäuse, welche die Entfernung einer Hälfte zulassen, für den Tausch von Schaufeln besonders günstig sein. Das gilt auch für Rohrbrennkammern, die von außen besser zugänglich sind, wenn der Dom abgenommen werden kann.